Das Literaturhaus gestern & heute
1997 wurde unser Verein als „Else-Lasker-Schüler-Haus“ gegründet. Seit 2005 trägt er den Namen „Literaturhaus Wuppertal e.V.“. Seinen ursprünglichen Sitz hatte das Literaturhaus im westlichen der beiden Haspel-Häuser (Nr. 83). Dort standen ihm zwei sehr ansprechende Räume im Erdgeschoss zur Verfügung, die ihm von der Stadt Wuppertal mietfrei überlassen wurden. Im Jahr 2023 endete diese Nutzungsmöglichkeit.
Seitdem hat das Literaturhaus Wuppertal seinen Sitz in der Hauptfiliale der Stadtbibliothek Wuppertal im Elberfelder Luisenviertel , deren Räumlichkeiten es für eigene Veranstaltungen in begrenztem Umfang mit nutzen kann. Zudem stehen dem Literaturhaus für eigene Treffen und Workshops an mehreren Abenden pro Woche die Quartiersräume des Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasiums zur Verfügung.
Als Literaturhaus ohne eigenes Haus suchen wir die Zusammenarbeit mit anderen Literaturvereinigungen und Kulturorten, um für unsere Veranstaltungen die jeweils am besten passenden Räumlichkeiten zu finden. So kooperieren wir für bestimmte Veranstaltungsreihen mit dem Skulpturenpark Waldfrieden, dem TalTonTheater oder der Begegnungsstätte Alte Synagoge. Statt Literaturinteressierte in die Räume des Literaturhauses einzuladen, tragen wir inzwischen die Literatur in die Stadt: In Bibliotheken, Cafés, Schulen und auf öffentliche Plätze, wie bei unserem alle zwei Jahre stattfindenden Flanierfestival. Wir schaffen Raum für Literatur!
Die Geschichte des Literaturhauses ist auch eine Geschichte von Personen und Formaten. Von der Gründung bis September 2021 wurde das Literaturhaus durch Anne Linsel und ihre langjährigen Mitstreiter:innen geprägt: Prof. Dr. Gabriele Sander, Dr. Hermann Schulz. Im Jahr 2021 erfolgte ein Leitungs- und Generationenwechsel zu Dr. Matthias Rürup und Birte Fritsch.
Bewährte Veranstaltungsreihen wie die Literarische Teezeit und die Werkstattlesung des VS Wuppertal werden fortgeführt, andere – wie die langjährig zusammen mit dem Von der Heydt-Museum und der Hochschule für Musik und Tanz Köln, Standort Wuppertal gestaltete Reihe „kunsthochdrei“ – sind ausgelaufen. Ebenfalls seit seiner letzten Umsetzung im Schuljahr 2016 nicht fortgeführt wurde das 2009 mit dem Preis der Bundesinitative „Deutschland – Land der Ideen“ ausgezeichnete Literaturhaus-Projekt des Wuppertaler Schulhausromans. Stattdessen wurden in den letzten Jahren neue Reihen und Formate etabliert: das open-air-Flanierfestival „Literatur in der Stadt“, das Werkstadt-Treffen „Ein Raum für Literatur“ oder die Reihen „HörenSagen“, die sich dem Hörspiel und seinen Macher:innen widmet, und „Leseschätze“, bei der Autor:innen neben einem eigenen Werk auch ein inzwischen im Buchhandel vergriffenes weiteres Buch präsentieren, das sie in ihrem Schreiben prägte und prägt. Das traditionelle Engagement des Literaturhauses für kulturelle Bildung wird inzwischen in Kooperation mit der Bergischen Universität Wuppertal und einer Veranstaltungsreihe „Schreiben!“ fortgeführt, die sich best-practice-Beispielen des kreativ-literarischen Schreibens in und außerhalb von Schulen widmet.